Das Glasnegativ ist eine Glasplatte, die mit einer fotochemischen Emulsion beschichtet wurde. Diese wurde ausschließlich in Plattenkameras verwendet. Im Gegensatz zu Zelluloidfilmen im Kleinbild- oder Mittelformat konnte auf einer Glasplatte nur ein einziges Bild gespeichert werden.
Formate waren in verschiedenen Abmessungen erhältlich, wobei Größen wie 9×12 cm oder 6,5×9 cm weit verbreitet waren. Sie wurden üblicherweise im Dutzend in lichtdichten Pappkartons verkauft – ein Beispiel hierfür ist die Verpackung der Firma Perutz.
Eine neue Speicherform war mit der Erfindung des Glasnegativs verfügbar und geht auf das Jahr 1872 zurück. Schnell setzte sich diese Speicherform bei Fotografen und wohlhabenden Privatpersonen durch. Die Gründe dafür lagen in der für damalige Verhältnisse hohen Lichtempfindlichkeit, der guten Haltbarkeit und der relativ einfachen Transportierbarkeit. Die in München ansässige Firma Perutz war auf die Herstellung solcher Fotoplatten spezialisiert.
Die „Otto Perutz Trockenplattenfabrik GmbH“ begann in den 1870er Jahren mit der Produktion von Fotoplatten und später auch von Fotofilmen. Fast 100 Jahre nach ihrer Gründung wurde das Unternehmen von AGFA übernommen. Auch interessant: AGFA steht für „Aktien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation“.
Haben Sie noch ein Glasnegativ zu Hause? Falls ja, fragen Sie sich sicherlich, was genau darauf zu sehen ist. Da das Bild wie ein Röntgenbild „negativ“, also umgekehrt, dargestellt wird, erscheinen schwarze Bereiche als weiß und umgekehrt. Wenn Sie wissen möchten, wie Sie ein Negativ „umkehren“, um Gesichter, Gebäude oder Landschaften besser erkennen zu können, finden Sie hier die passende Anleitung.